Kleine Chronik der Ortsgruppe Ulm/Neu-Ulm

Diese Veranstaltung, durchgeführt vom Brenztal-Zweigverein, richtete der Gründer und 1. Vorsitzender des Vereins für Deutsche Schäferhunde(SV), Herr Rittmeister v. Stephanitz a.D. aus.
Angespornt auch durch diese Veranstaltung erfolgte im
Januar 1910 die Gründung der Ortsgruppe Ulm und Umgebung.
Die erste Jahreshauptversammlung fand im Hotel „Goldener Engel“ statt.
Am 1. Februar 1910 erfolgte die Anerkennung durch den Hauptverein und die Veröffentlichung dieser Anerkennung in der Vereinszeitung.
Etwa 25 Schäferhundhalter und -züchter aus Ulm, Ehingen, Laupheim, Biberach und Langenau bildeten den Grundstock zu dieser neuen Ortsgruppe. Auch Mitglieder des 1907 gegründeten „Verein der Hundefreunde Ulm“ gesellten sich dazu.

Die Vorstandschaft setze sich bei der Gründung wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender
R. Zeller
2. Vorsitzender
G. Stecher
Schriftwart
F. Schultheiß
Kassenwart
E. Wanner
1. Zuchtwart
G. Däubler
2. Zuchtwart
R. Zeller

Ehrung am 23.12.1976 von Friedrich Schultheiß anlässlich seines 80. Geburtstages durch Herrn Direktor Kremhelmer und LG-Vorsitzender Rolf Fauser.
Gründungsmitglied der OG Ulm/Neu-Ulm. Seit 1939 Leistungsrichter und Ehrenvorsitzender der LG Württemberg, Träger des Bundesverdienstkreuz A.B.
Als Gründungsmitglieder konnten noch die Herren Prof. Blauel, General Fleischlein, Bäckermeister Martin Meier und C. Bausenhardt, ermittelt werden.
1912
Während des Neu-Ulmer Volksfestes wurden Vorführungen von Polizeihunden gezeigt. Weiterhin fanden eine Hundeausstellung sowie eine Sonderschau für Deutsche Schäferhunde statt.
Einige, auch von OG Mitgliedern vorgeführte Hunde erhielten die Zuchtbewertung „V“ und wurden teils für hohe Summen nach Frankreich verkauft. (aus „Ulmer Tagblatt“).
Die OG Ulm wurde zum Treff der Schäferhundfreunde des Unterlandes, der Schwäbischen Alb und des Oberlandes.
1914
fand in Ulm eine Internationale Hundeausstellung auf dem Kasernenplatz und im Exerzierhaus des Grenadier Regiments No. 123 in der Karlstads statt. (Dort befindet sich heute das Gelände der Ulmer Gold Ochsen Brauerei). Sensationell waren sicherlich die hohe Anzahl von Meldungen dieser Großveranstaltung: 820 Hunde, 2000 Nennungen, 100 Zuchtgruppen und Kollektionen (Ulmer Tagblatt)
Die Deutschen Schäferhunde waren hervorragend mit 124 Exemplaren vertreten, darunter auch der Diensthundezwinger von Kriminalpolizei Wiesbaden.
Nach Ausbruch des 1. Weltkriegs kam die junge Ortsgruppe fast zum Erliegen. Die Einberufung vieler SV Freunde zum See, der Futtermangel für die Tiere, Absatzschwierigkeiten bei Welpen und Junghunden, verurteilten die Mitglieder zur Untätigkeit.
Zur Stiftung geeigneter Hunde für Heerezwerk (Sanität, Meldehunde) wurde aufgerufen, einen Ankauf gab es damals keinen.
Die Erfahrungen mit unserem Schäferhund im Krieg führten viele Kriegsteilnehmer nach Beendigung desselben zu uns. Verbunden mit alten SV-Mitglieder aus Ulm un der näheren Umgebung, zu den sich noch begeisterte und geschulte Diensthundeführer gesellten, ergaben so einen Stamm zur Wiederaufrichtung der schwer geschlagenen Ortsgruppe.
Unter Führung des damaligen 1. Vorsitzenden Richard Zeller nahm der Verein ab dem Herbst 1914 den Übungsbetrieb wieder auf.
1920
Die Erfahrungen mit unserem Schäferhund im Krieg führten viele Kriegsteilnehmer nach Beendigung desselben zu uns. Verbunden mit alten SV-Mitglieder aus Ulm und der näheren Umgebung, zu den sich noch begeisterte und geschulte Diensthundeführer gesellten, ergaben so einen Stamm zur Wiederaufrichtung der schwer geschlagenen Ortsgruppe.
Unter Führung des damaligen 1. Vorsitzenden Richard Zeller nahm der Verein ab dem Herbst 1920 einen starken Aufschwung. Dies beweist die Mitgliederzahl von fast 300 im Jahr 1923. Mit dem Inflationsschluss fiel auch der „Goldene Schäferhund) und der Mitgliederstand pendelte sich auf etwa 100 ein, aber die alten Getreuen blieben. Die Zahl der Züchter verkleinerte sich allmählich, während die Zahl der reinen Liebhaber, meist mit der Ausbildung ihrer Hunde beschäftigt, zunahm und den Ausgleich wieder herstellte.
1933
Der 2. Weltkrieg lichtete die Reihen der Ortsgruppe immer mehr, so dass gegen Ende nur ca. 15 Mitglieder, meist Frauen und ältere Männer, das Banner der Ortsgruppe hochhielten, Wenn gleich die Tätigkeit nicht völlig zu Erliegen kam, so war die Zucht, wie auch die Ausbildung durch kriegsbedingte Umstände gehemmt.
Von der Heeresverwaltung wurden laufend Hunde benötigt, der den Tierbestand der Ortsgruppe stark vermindert. Ulm war Musterungsplatz. Von weit her kamen Hunde, aller Rassen, nach Ulm in die alte Zeughauskaserne zur Musterung.
1944
Durch einen raffinierten Trick konnte unser damaliger Übungswart verhindern, dass 6 Hunde, die bereits zur Schutzhundeprüfung gemeldet waren, wegen Schußscheuheit von der Aufkaufkommission abgelehnt wurden. Sie bestanden trotzdem alle am 17.12.1944 ihre Schutzhunde Prüfung.
Bei dem am Abend des gleichen Tages erfolgen Luftangriffes auf unser schönes altes Ulm mussten leider zwei Hundeführerinnen und drei unserer Schäferhunde ihr Leben lassen, In dieser Nacht wurde in der altvertrauten Versammlungsstätte „Zum Goldenen Apfel“ das gesamte Schrifttum, Protokolle, Zucht- und Körbücher sowie die Bibliothek der Ortsgruppe vernichtet. Auf dem Übungsplatz hinter der Wilhelmsburg wurde das Gerätehaus nebst dem gesamten Inventar ein Raubder Flammen. Die Ortsgruppe stand vor dem nichts!
1945
Ein Jahr darauf fanden die Übungen in Söflingen bei der Schießallee statt, ein altes Gartenhaus diente dort als Geräteschuppen. Die ersten Prüfungen nach dem Krieg wurden abgehalten.
1948
erfolgte der Umzug nach Neu-Ulm auf den jetzigen Übungsplatz „im Muthenhölzle“, wo auch sofort mit dem Bau eines Vereinsheims begonnen wurde.
1950
wurde in Pfuhl ein zweiter Übungsplatz eingerichtet und 1963 ein Vereinsheim erstellt.In der nachfolgenden Zeit entwickelte sich die OG Ulm/Neu-Ulm zu einer der größten Ortsgruppen im Ulmer Raum
1951-
1980
In den Jahren 1951 – 1980 wurden mehrere Großveranstaltungen durchgeführt, u. a. Länderkampf Deutschland – Schweiz, Landesgruppen – Fährtenhund – Prüfung, Landesgruppenmeisterschaft sowie vier Mal die SV-Siegerprüfung.
1987
erfolgte der Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft Blau/Donau/Iller, in der sich sieben OGs aus den Landesgruppen Württemberg und Bayern Süd zu einer grenzüberschreitenden, jährlichen Austragung eines Städtepokals zusammengefunden haben. Das 80-jährige Bestehen wurde 1990 gebührend mit einer Sonder- und Nachwuchsschau, sowie einem Pokalturnier gefeiert.
1992
Die Außenstelle Pfuhl wurde zu einer selbständigen Ortsgruppe
1992
In den folgenden Jahren wurde der traditionellen Vereinsarbeit ein weiterer Bereich angegliedert. – Agility – Unsere Ortsgruppe war hier sehr erfolgreich in der Anfangsphase dabei seit 1992 und ist mittlerweile eine gefragte Anlaufstelle in der Umgebung mit den entsprechenden Erfolgen geworden. Zum festen Bestandteil ist der jährlich stattfindende „Ulmer-Münster-Cup“ geworden (Wanderpokal gestiftet von der Ulmer Münster Brauerei).
1994
wurde erneut eine Großveranstaltung von der OG Ulm/Neu-Ulm mit Erfolg durchgeführt, das Landesleistungshüten.
1995
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Zwingers “ von der Liebeswarte “ und zum Gedenken an unser langjähriges Mitglied Heinz Späth Senior führte unsere OG am 04./05. August 1995 einen offenen Pokalkampf mit 32 gemeldeten Mannschaften durch.
1996
Am 01.Juli 1996 traf ein schwerer Schicksalsschlag die Ortsgruppe.
Unser altes Vereinsheim, das von den Mitgliedern vor über 50 Jahren erbaut, zwischenzeitlich erweitert und modernisiert wurde, brannte bis auf die Grundmauern ab (Brandstiftung). Den Mitgliedern bot sich bis zum endgültigen Abbruch ein trauriges Bild der Verwüstung.
In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 20.08.1996 wurde der Wiederaufbau beschlossen. Ab Anfang März 1997 konnte mit dem Bau begonnen werden und in einer Bauzeit von viereinhalb Monaten (!) wurde das neue Vereinsheim fertiggestellt.
Die festliche Einweihung fand am 12.07.1997 im Rahmen des von der OG ausgerichteten 7-Städte-Pokalturniers statt.
1997
Am 2. Mai in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eine wichtige Änderung beschlossen.
Die Ortsgruppe wurde ein eingetragener Verein mit der Bezeichnung
„SV OG Ulm/Neu-Ulm gegr.1910 e. V.“ und beantragte die Gemeinnützigkeit.
1998
Veranstalten wir die Landesgruppen-Agility-Meisterschaft mit ca. 160 Teilnehmern
2002
Mit Hilfe des Landesgruppenjugendwarts Volkard Gräfe konnte die Ortsgruppe die Landesgruppenjugend- und Juniorenmeisterschaft ausrichte
2003-
2005
Als große Bundesveranstaltung kam 2003 die Siegerhauptzuchtschau nach Ulm. Diese Veranstaltung lief so erfolgreich, dass dies im Jahr 2005 gleich wiederholt wurde. Davor wurde im Frühjahr 2005 in der Leistung die Landesgruppen-FCI-Qualifikation ausgerichtet.
2007
richtete die Ortsgruppe für den DMC(Deutscher Malinois Club) das Deutsche Malinois-Championat aus.
Für die Landesgruppe wurde die Agility-Meisterschaft ausgetragen.
2009
Die erneute Ausrichtung der Landesgruppen-FCI-Qualifikation zeigte schon 2009 die Möglichkeiten auch für die Bundes-FCI-Qualifikation als Veranstalter tätig zu werden. Die erneut erfolgreiche Siegerhauptzuchtschau 2009 bestätigte dies.
2010
anlässlich unseres 100-jährigen Bestehens konnte die FCI-Bundesqualifikation als Großveranstaltung gewonnen werden
Die Ortsgruppe Ulm/Neu-Ulm zählt zu Beginn des Jubiläumsjahres 2010 – 83 Mitglieder.
Allen, die seit der Gründung bis heute mit Rat und Tat oder durch stille, treue Mitgliedschaft zu den Erfolgen der Ortsgruppe Ulm/Neu-Ulm beigetragen haben, gebührt Dank und Anerkennung, wobei wir auch unsere verstorbenen SV-Freunde nicht vergessen wollen.
Bedanken möchten wir uns auch bei allen Förderern und Freunden unserer Ortsgruppe.
SV OG Ulm/Neu-Ulm gegr. 1910 e. V.
Herausragende Persönlichkeiten unserer Ortsgruppe:
Richard Zeller
- Landesgruppenvorsitzender während des 1.Weltkriegs
- Verfasser des Buches „Der Deutsche Schäferhund“
- 1956 zum Ehrenvorsitzenden des SV ernannt
Friedrich Schultheis
- langjähriger OG Vorsitzender
- ab 1939 Leistungsrichter des SV
- Ehrenvorsitzender der Landesgruppe
- 1967 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- Ehrenmitglied des SV
Theo Dischinger
- 1962 – 1976 1.Vorsitzender der OG Ulm/Neu-Ulm
- 1979 – 1981 1.Vorsitzender der OG Ulm/Neu-Ulm
- 1981 Ehrenvorsitzender
- Verleihung der goldenen Verdienstspange des SV
- 1966 – 1981 Leistungsrichter
- 1970 – 1981 Leistungslehrrichter
- 1976 – 1979 Landesgruppenausbildungswart
- Verantwortlicher Leiter der Landesgruppen-Meisterschaft 1980 in Ulm
- Verantwortlicher Leiter der Bundessiegerprüfungen 1965, 1969, 1975 in Ulm
Heinz Späth Senior
- 1948 Miterbauer der Vereinsheims
- 53 Jahre Mitglied der OG, davon 40 Jahre Amtstätigkeit
- von 1971 bis zu seinem Tod mit einer der ersten Tätowierer der Landesgruppe Württemberg
- Mit seinem seit 1945 bestehenden Zwinger „von der Liebeswarte“ große Erfolge im In- und Ausland
- Goldenes Züchterabzeichen des SV
Auszug von SV-Hauptverein- und Landesgruppen-Veranstaltungen in der
OG Ulm/Neu-Ulm:
- 1914 Sonderschau des SV – Hauptvereins und Internationale
- Ausstellung der kynologischen Vereine Württemberg
- 1933 SV -Siegerprüfung
- 1951 SV – Siegerprüfung
- 1953 Länderkampf Deutschland – Schweiz
- 1958 Landesgruppen – Fährtenhund – Prüfung
- 1965 SV – Siegerprüfung
- 1969 SV – Siegerprüfung
- 1975 SV – Siegerprüfung
- 1980 Landesgruppen – Meisterschaft
- 1994 Landesleistungshüten
- 1998 Landesgruppen – Agility – Meisterschaft
- 2000 Landesgruppen – Zuchtschau
- 2002 Landesgruppen Jugend- und Juniorenmeisterschaft
- 2003 Siegerhauptzuchtschau in Ulm
- 2005 Landesgruppen-FCI-Qualifikation
- 2005 Siegerhauptzuchtschau in Ulm
- 2007 Landesgruppen – Agility – Meisterschaft
- 2007 DMC – Championat
- 2009 Landesgruppen-FCI-Qualifikation
- 2010 Bundes-FCI-Qualifikation